Platz für Vögel auf altem Industriegelände
Naturschutz: Paul-Feindt-Stiftung kümmert sich um Teichanlagen der ehemaligen Zuckerfabrik in Baddeckenstedt
Baddeckenstedt (ara/lem). Die Klärteiche in Baddeckenstedt wurden jetzt zum Zweck der Renaturierung der Paul-Feindt-Stiftung übergeben. Günter Jakobiak von der Nordzucker AG und Heinz Ritter von der Paul-Feindt-Stiftung besiegelten den Akt. Die Zusammenarbeit mit der Stiftung habe sich inzwischen zu einer "Erfolgsgeschichte" entwickelt, hieß es von Seiten der Firma Nordzucker.
Im Jahr 2000 rollte die letzte Rübenkampagne: Die Baddeckenstedter Gewässer fingen bis zur Schließung der Zuckerfabrik Baddeckenstedt und deren Abriss das Rübenwasser auf. Sie werden seitdem nicht mehr gebraucht. Dabei handelt es sich um eine mehr als zehn Hektar große Fläche. Flora und Fauna in diesem Bereich sollen für die Nachwelt erhalten bleiben - im möglichst ursprünglichen Zustand.
An den Baddeckenstedter Teichen leben überdies seltene Vogelarten, um deren Schutz sich die bereits vielerorts im Landkreis engagierte Paul-Feindt-Stiftung kümmert. Diese widmet sich auch in Derneburg und Emmerke verschiede nen Naturschutzprojekten; außerdem soll der ehemalige Standortübungsplatz der Bundeswehr in Hildesheim künftig dem Naturschutz dienen (die HAZ berichtete mehrfach).
In Baddeckenstedt kommen unter anderem der Schwarzstorch, der Schwarzhalstaucher, der Eisvogel und auch die Brandgans vor. Auch der Mittelsäger findet sich dort. "Dabei handelt es sich um ein isoliertes Vorkommen", so die Paul-Feindt-Stiftung. Dieses Vorkommen sei das bedeutendste in Niedersachsen. Mehr als 200 Kilometer südlich der Verbreitungsgrenze in Mitteleuropa sei es sehr wichtig für den Gesamtbestand der Vogelart, heben die Naturfreunde hervor. Die unter dem Dach der Stiftung organisierten Mitglieder haben sich zum Ziel gesetzt, auch weiteren Wasservögeln Brutplätze in der Region zu bieten.
In Baddeckenstedt kann die Öffentlichkeit dieses Engagement beobachten. "Die Teiche sollen zum Teil zugänglich bleiben. Ausgebaute Wege sind vorhanden", hieß es. Ohne großen Aufwand könne eine Beobachtungsplattform in dem Bereich entstehen.