Mohn- und Kornblumen auf der Wernershöhe
Blick auf die Gronauer Masch
Mittelsäger bei Derneburg
Die Leine bei Betheln
Streuobstwiese
Gronauer Masch
Leineaue
Wernershöhe

Wernershöhe

Gronauer Masch

Gronauer Masch

Derneburg

Derneburg

Leine bei Betheln

Leine bei Betheln

Streuobstwiese

Streuobstwiese

Gronauer Masch

Gronauer Masch

Leineaue

Leineaue

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Heinz Ritter verstorben

Ornithologe und Lehrer hinterlässt viele Spuren

 
Hildesheim (ph). Er hat sich so auf den bevorstehenden Ruhestand gefreut, den er natürlich nicht zu Hause in Sorsum verbringen wollte, sondern in der Natur und mit der Natur. Aber Heinz Ritter, Lehrer und Ornithologe, ist kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Dienst 64-jährig gestorben.
 
Der gebürtige Hildesheimer hat nach dem Realschulabschluss bei Bosch gelernt und gearbeitet. Auf dem zweiten Bildungsweg holte er das Abitur nach, studierte und wurde Lehrer. Erst in Peine, seit 1977 an der Marienschule. Schnell übernahm er dort wichtige Aufgaben, wurde Oberstufenleiter, war in den vergangenen acht Jahren in der dreiköpfigen Schulleitung. Image und Profil der Marienschule hat er entscheidend mitbestimmt, auch den Aufbau des musischen Schwerpunktes. Generationen von Schülern hat er betreut, hat Projekte mit ihnen organisiert, Unterricht geplant und mehr. Planen, Organisieren, Menschen zusammenbringen - das war sein Metier nicht nur in der Schule. Seit vielen Jahren ist er im Ornithologischen Verein tätig. Die Paul-Feindt-Stiftung, die den praktischen Naturschutz auf wirtschaftlich sichere Beine stellt, ist im wesentlichen sein Kind. Seine Idee: Die Stiftung kauft ökologisch wichtige Flächen auf, kann als Eigentümerin wesentlich mehr Einfluss nehmen und so die Natur sichern. Gronauer Masch und Derneburger Teiche, Fuhse bei Söhlde und Bruchgraben bei Sorsum, Trockenrasengebiete um Langenholzen oder kleine Tonkuhlen, die erhalten wurden statt sie mit Klärschlamm aufzufüllen - überall im Landkreis hat Heinz Ritter Spuren hinterlassen. Weil er jeden kannte, konnte er Kontakte knüpfen, Naturschutz praktisch durchsetzen, Wege aus vertrackten Situationen finden.
 
„"Wenn ich nur erst mal im Ruhestand bin...", das konnte man in letzter Zeit häufig von ihm hören. Es folgte eine Fülle von Ideen und Planungen: Die Vernetzung der Naturschutzgebiete am Stadtrand (Osterberg, Bungenpfuhl) gehörte dazu, der Ausbau des Schutzgebietes auf dem Osterberg (dort hat die Stiftung ein altes Munitionslager gekauft und zum Fledermausdomizil gemacht).
 
Heinz Ritters Stärke bei solchen Verhandlungen: Für ihn bestand der Naturschutz nicht nur darin, Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Er sah die Natur als Ganzes, auch den Menschen darin. Seine Begeisterung für seltene Vögel und Insekten hinderte ihn nicht daran, sich an einem deftigen Gänsebraten zu erfreuen. Regional bestücktes „"Slow food" in Hildesheim - auch das war eine dieser sprudelnden Ideen.
 
Hinzu kommt, dass er Natur und Naturschutz nicht nur Kindern und Jugendlichen nahebringen konnte, sondern auch Erwachsenen. Weil er nie nur den Trockenrasen sah, sondern auch die Menschen, die in Jahrhunderten der Weidewirtschaft diesen Rasen genutzt haben und nutzen. Die vielen Kenntnisse in Geschichte, Geographie und Naturkunde zusammenzuführen - das war Heinz Ritters Talent.
 
Ritter hinterlässt neben großer Familie und großem Freundeskreis viele Mitstreiter. Einer von ihnen gestern zur HAZ: "„Er ist nicht zu ersetzen."
 
Die Trauerfeier fand am Dienstag, 6. Januar, um 12 Uhr in der Basilika St. Godehard statt.