Heinz Ritter ist im Alter von 64 Jahren verstorben
Ein Naturfreund gegen alle Widerstände
(mei] Hildesheim. Er war nicht so leicht zu übersehen und er hinterließ Eindruck bei seinen Gesprächspartnern. Er prüfte lange, mit wem er sich einließ. Mit Heinz Ritter bekam es unweigerlich jeder zu tun, der sich für die Landschaft in der Region Hildesheim interessierte. Für ihre Reize, ihre Pflege und dafür, wie sie im Einklang mit der Vogelwelt erhalten werden konnte. Hart und unnachgiebig ging er mit Frevlern um, die Natur und Vogelwelt ökonomischen Zwängen unterordnen wollten. Deshalb hatte er nicht nur Freunde.
Als Vorsitzender der Paul-Feindt-Stiftung konnte Heinz Ritter, der hauptamtlich als Lehrer an der Marienschule wirkte, mit der Unterstützung des Landkreises im Rücken in den letzten Jahren große Areale erwerben: von den Klärteichen der ehemaligen Zuckerfabrik bei Baddeckenstedt über die Munitionsbunker auf dem Osterberg bis zur Teichlandschaft rund ums Schloss Derneburg.
Mit Konzepten und Visionen wartete er auf, konnte Geldgeber gewinnen, versuchte Anwohner und Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Immer ging es ihm um nachhaltigen Umgang mit Landschaft, besonders mit Gewässern und der Vogelwelt. Behutsame Teichwirtschaft, Wiederherstellung des Landschaftsparks des Grafen zu Münster, Tourismus, der sich der sensiblen Derneburger Teichlandschaft mit ihren brütenden Vögeln unterordnet - das schwebte ihm vor. Er konnte damit beginnen, nicht ohne Auseinandersetzung mit vielen Widerständen. Für dieses Jahr gab es konkrete Vorhaben.
Seine Gesundheit machte ihm bereits zu schaffen, trotzdem sah man ihn, der stundenlang über die Vogelwelt erzählen konnte, oft mit Fernglas und Stocksitz unterwegs. Wie freute er sich auf mehr Zeit im Rentenalter. Im Mai wäre er 65 geworden. Am 18. Dezember starb Heinz Ritter.