Eine Stiftung als Großgrundbesitzer
Hildesheim (cha) - Die Paul-Feindt-Stiftung hat sich zum größten Grundstücksbesitzer des Landkreises Hildesheim gemausert – oder wird diesen Status schon bald erreichen. Zwischen Algermissen und Lamspringe, Marienhagen und Holle gehören der kleinen Hildsheimer Stiftung, die den Namen ihres verstorbenen Gründers Paul Feindt trägt, inzwischen hunderte Hektar Naturräume und Biotope – und von Jahr zu Jahr kommen weitere hinzu.
„Es wird auch in der Zukunft Flächen geben, die wir in die Hände der Stiftung geben werden“, kündigte Landrat Reiner Wegner am Mittwoch beim Festakt zum 25. Geburtstag der Stiftung an. Zum Beispiel arbeiteten der Landkreis und die Stadt Hildesheim derzeit daran, dass die Stiftung demnächst am Osterberg das Sagen haben werde. „Auch über die personelle Ausstattung in der Stiftung werden wir nachdenken müssen“, erklärte Wegner.
Mit ähnlichen Gedanken beschäftigt sich auch der dortige Vorstand bereits. So müsse ein landkreisweit tätiger Apparat im Grunde einen hauptamtlichen Geschäftsführer anstellen, statt die umfangreiche Arbeit auf den Schultern der ohnehin am Limit arbeitenden Ehrenamtlichen zu belassen, bestätigte ein Vorstandsmitglied am Rande der Veranstaltung dieser Zeitung.
Zu dem Festakt hatten sich rund 150 Weggefährten, Politiker wie Vereinsmitglieder, Mitarbeiter von Naturschutzbehörden und ihre Bürgermeister ins Hohe Haus der Domäne Marienburg aufgemacht. Dort gab es gleich von mehreren Seiten Lob für das Geburtstagskind. Neben Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel und Landrat Reiner Wegner hob auch Ingo Meyer den Jubilar hervor. „Wir arbeiten alle darauf hin, dass auch der Osterberg bald der Stiftung übertragen wird“, sagte der Hildesheimer Oberbürgermeister.
Dann könnten auch an dieser Stelle der Stadt demnächst verstärkt Studenten der Universität Hildesheim unterwegs sein. Denn deren Präsident Prof. Wolfgang-Uwe Friedrich und Bernd Galland, Vorstandsvorsitzender der Paul-Feindt-Stiftung, schlossen am Mittwoch einen Kooperationsvertrag über eine künftige Zusammenarbeit. Praktisch heißt dies: Die Stiftung stellt ihre Flächen dem Institut für Geographie der Uni zur Verfügung, damit die Studenten an den Derneburger Teichen, in der Innerste-Aue, am Leine-Altarm oder an einem der vielen anderen Kleinode in Ruhe ihren Studien nachgehen können.
Erste Gespräche zu dieser Form der Kooperation hatten der Präsident des Stiftungs-Kuratoriums, Alistair Hill, und die „treibende Kraft“, der inzwischen verstorbene Heinz Ritter, schon vor acht Jahren mit Friedrich geführt. „Wir sind schon damals auf großes Wohlwollen gestoßen“, schilderte Hill.
© Hildesheimer Allgemeine Zeitung